Glück ist eine gute Angewohnheit – Teil 1

Noch vor wenigen Jahren war ich ein ganz anderer Mensch. Ich hatte eine negative Sichtweise
a) von mir,
b) von meiner Umwelt und
c) von der Zukunft.

Kennst Du das auch? Dass du Dich in einer Hinsicht verändert hast und dann denkst: „Oh Mann, was war ich früher naiv. Das kann ich mir heute gar nicht mehr vorstellen.“

Meine alten Denkmuster konnte ich innerhalb weniger Monate durch Änderung meiner Gedanken und Gewohnheiten fast komplett ablegen. Belohnt wurde ich dafür mit einem positiveren Leben durch und durch!

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Natürlich kann niemand 24 Stunden 7 Tage die Woche 365 Tage lang glücklich sein. Doch das, was bei mir funktioniert hat, ist eine von vielen Möglichkeiten; es ist eine von vielen Türen in die richtige Richtung.

Ich bin jetzt anders als zuvor. Früher fühlte ich mich auch irgendwie glücklich, doch jetzt ist es, als ob ich Ketten abgestreift habe, die mich zuvor gefangen gehalten haben. Gewohnheitsketten. Das Glück hat jetzt eine ganz andere Qualität bekommen.

Alles Gewohnte zieht ein immer fester werdendes Netz von Spinnweben um uns zusammen; und alsbald merken wir, daß die Fäden zu Stricken geworden sind und daß wir selber als Spinne in der Mitte sitzen, die sich hier gefangen hat und von ihrem eigenen Blute zehren muß.
Friedrich Nietzsche

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Meine Ausgangslage war geprägt von folgenden Denkfehlern:

  • Schwarz-Weiß-Denken („Alles ist schlecht“; „Nichts kann ich richtig“; „Mich mag eh keiner“)
  • Verallgemeinerung („Mein Chef hat mich zwar gelobt, aber Meetings mit ihm sind immer eine Katastrophe“; „Ich bin sowieso zu blöd fürs Leben“; „das ist wieder mal typisch“)
  • katastrophale Zukunft („Nie werde ich mit diesem Beruf glücklich sein“; „Ich werde bis an mein Lebensende hier versauern“)
  • emotionaler Beweis („Obwohl ich weiß, dass mein Freund mich liebt, kann ich das nicht glauben. Ich spüre einfach, dass ich nicht liebenswert bin“)
  • Sollen und Müssen („Das muss halt so sein“; „Das kann man nicht ändern“; „Das war unverzeihlich von mir“; „Da kann man nichts machen“; „Was müssen die anderen von mir denken“)

Erinnern Dich die Sätze an jemanden? Jeder von uns kennt Personen in der Familie, im Freundeskreis oder als Kollegen, die so denken, reden und handeln. Und jeder kennt so eine kleine Person auch in sich.

Bevor Du nun über Dich oder andere urteilst folgender Hinweis:
Niemand hat es leicht. Du weißt nie, was Dein Gegenüber grad durchmacht. Jeder von uns hat seine Probleme. Daher mach weder Dich selbst nieder noch andere. Jeder kämpft seinen eigenen Kampf.

Etwas Wissen und Hintergrund schadet nun für *Deinen* Kampf nicht. Das Folgende wirklich zu durchschauen, hat bei mir einige Zeit gebraucht. Es war mein erster Schritt:

Menschen wiederholen Verhalten nur dann, wenn eine Belohnung oder Erleichterung winkt. Zum Beispiel lernt das Kind, das an der Supermarktkasse so lange tobt, bis es einen Schokoladenriegel erhält:
Auf „Toben an der Kasse“ folgt meistens „Schokolade“.
Was glaubst du, wird es bei zukünftigen Supermarktbesuchen tun? Richtig: toben. Es hat keinen Grund, das Verhalten aufzugeben.

Genauso ist es bei den oben genannten Denkfehlern. Suchen wir mögliche „Belohnungen“ für diese verzerrte Denkweise. Diese könnten beispielsweise sein: vermehrte Zuwendung, Finden von Gleichgesinnten, Bestätigung in der Opferrolle, Arbeitsentlastung, kein Nachdenkenmüssen über sich selbst, Verschieben von Konflikten, das beruhigende nicht-selber-Schuld-sein.
Auf „Klagen über zu hohe Arbeitsbelastung / familiäre Probleme / Krankheiten“ folgt also meistens „Aufmerksamkeit, Rücksichtnahme, Verständnis, Zuwendung, Trost und Entlastung“.
Es gibt keinen Grund, das Verhalten, die Gewohnheit aufzugeben.

Oder doch?

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wir sehen die Dinge nicht wie sie sind, sondern wie wir sind.
(aus dem Talmud)

(Fortsetzung folgt)

4 Antworten auf „Glück ist eine gute Angewohnheit – Teil 1“

  1. Nun ja, wer sich in diese Tretmühle stoßen läßt… Gewöhnlich beginnt dieses schon im Kindesalter mit markanten Sprüchen wie: „Schaffe schaffe Häuse baue“ oder „Erster“ . Wir werden vor einen Karren gespannt, den (ich) nicht mehr ziehen möchte. Früher habe ich mit meinen Steuern z.B. lokal schwache (z.B. Obdachlose) unterstützt. Heutzutage darf ich dank unserer Politik Banken und deren Manager oder gar die Griechen unterstützen. Wer wird in der Zukunft der nächste sein??? Wie lange wird mein Körper dieses Belastung noch aushalten? Wann darf ich mal etwas für mich tun, ohne daß mein Nachbar, Vereinskollege oder sonstig berufener mit Fingern auf mich zeigt und denkt: Die faule Sau schaukel sich schon wieder die Eier!
    Gruß Sixfeet

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