Bekommst du auch ab und zu Werbung von Unternehmen, von denen du vorher noch nichts gehört hast oder mit denen du nichts zu tun hattest? Fragst du dich dann auch: „Woher in drei Gottes Namen haben die meine Adresse?“
Möchtest du weniger Werbung in deinem Briefkasten haben? Dann reicht es nicht aus, die Post ungelesen wegzuwerfen. Gib deiner Neugierde nach und schreibe dem Werbebriefabsender eine Mail und frage, woher sie deine Adresse hatten.
meine Erfahrung
Nach unserer 6-monatigen Reise als caravannomads hat sich ein stattlicher Haufen Post daheim angesammelt. Darunter waren auch Werbebriefe von 6 verschiedenen Firmen, zu denen ich bisher keinen Kontakt hatte. Ich habe diesen 6 Firmen (2 Kreditinstitute, 1 Hotel, 2 Versandhäuser und 1 Supermarkt) jeweils eine Mail geschrieben und sie gebeten, mir zu sagen, woher sie meine Adresse hatten.
Dies war meine Ausbeute:
– Supermarkt: „Wir versenden keine Werbebriefe, das kann nicht sein.“
– Versandhäuser & Hotel: keine Reaktion
– Kreditinstitut A: „Wir haben Sie aus unserer Datei herausgenommen.“
Nur einer von sechsen, die schwedische Nordax Bank, hat mir auf meine Frage geantwortet.
Dank dieser Antwort (und meiner daran anknüpfenden Befragungen der Lieferanten) kann ich dir heute ein Beispiel nennen, wie Firmen an deine Adresse kommen und wie kompliziert die Wege im Internet sein können.
kurze Erklärung anhand meines Beispiels
Die Nordax Bank hat meine Adresse zu Werbezwecken angemietet. Vermieter der Daten ist die Bertelsmanntochter AZ Direct GmbH in Gütersloh.
Diese Firma erstellt eine so genannte bundesweite „Haushaltsdatei“ mit Adressen, die sie an ihre Kunden vermieten. Um diese Datei zu erstellen, bedient sich AZ Direct verschiedener Adresslieferanten.Unsere Adresse hat sie von der Firma ZDdesign Media Services in Blieskastel erhalten.
Die Firma ZDdesign hat meine Adresse aus der lokalen Tageszeitung, in der wöchentlich die Geburten und Todesfälle in der Stadt genannt werden.
Tatsächlich erinnere ich mich, dass wir in den Wirren nach der Geburt unserer Tochter Merle im letzten Jahr irgendwo auf irgendeinem Formular einen Haken setzen konnten, ob wir einer Veröffentlichung in der Presse zustimmen. Wir hatten diesem Haken damals keine Bedeutung zugemessen.
warum ist das so?
Adressen sind heutzutage ein mehr als ein teures Gut. Sie sind eine Handelsware geworden, die im Internet und darüber hinaus gehandelt, verkauft und vermietet werden. Früher ist die Akquise neuer Kunden von Haustür zu Haustür erfolgt. Heutzutage finden die Firmen günstiger neue Kunden über Adresslisten und Werbebriefe.
Ja aber..
nicht jede Werbung finde ich schlecht. Mein Autohaus schickt mir beispielsweise zwei Mal im Jahr einen Brief, dass ich die Reifen wechseln lassen soll. Das finde ich hilfreich.
Das stimmt. Mein Beispiel gilt nur für Kaltakquise von Firmen, zu denen du noch keinen Kontakt hattest. Es gilt nicht für Firmen, mit denen du in regelmäßigem Kontakt stehst. Diese senden dir Werbung, weil du dort Kunde bist oder von dort eine Bonuskarte hast.
Herausforderung
Möchtest du keine ungebetene Werbung mehr haben, kannst du dich hier in die Robinsonliste des DDV Deutscher Dialogmarketing Verband e.V. eintragen. Gehe dazu auf ichhabediewahl. Der Eintrag gilt für 5 Jahre.
für Fortgeschrittene
Erhältst du keine Antwort auf deine Nachfragen bei Werbeabsendern? Bleib dran und gib nicht auf. Du kannst z.B. eine Erinnerungsmail schreiben oder dich bei der Verbraucherberatung melden.
Du hast nach §§ 34,35 BDSG (Bundesdatenschutzgesetz) ein Recht auf Auskunft und Löschung deiner Daten.
Deine Erfahrungen
Ich freue mich, wenn du deine Fragen und Erfahrungen mit mir teilst. Du kannst dazu die Kommentarfunktion nutzen oder mir eine Mail schreiben.