Persönlichkeitsentwicklung – kurz erklärt

Hast du dich schon gefragt, was genau mit „Persönlichkeitsentwicklung“ gemeint ist? Das Wort ist in aller Munde doch nur die wenigsten wissen, was genau damit gemeint ist.

Mann am Meer
Tipp:

Es gibt zahllose Ansätze. Ich finde das Stufenmodell der psychosozialen Entwicklung nach Erikson sehr einleuchtend zum Einstieg in die Materie.

Wikipedia erklärt dir das Modell zum Einstieg:

Stadium 1: Ur-Vertrauen vs. Ur-Misstrauen (1. Lebensjahr)
„Ich bin, was man mir gibt.“

Stadium 2: Autonomie vs. Scham und Zweifel (2. bis 3. Lebensjahr)
„Ich bin, was ich will.“

Stadium 3: Initiative vs. Schuldgefühl (4. bis 6. Lebensjahr)
„Ich bin, was ich mir vorstellen kann zu werden.“

Stadium 4: Werksinn vs. Minderwertigkeitsgefühl (6. Lebensjahr bis Pubertät)
„Ich bin, was ich lerne.“

Stadium 5: Identität vs. Ich-Identitätsdiffusion (Jugendalter)
„Ich bin, was ich bin.“

Stadium 6: Intimität und Solidarität vs. Isolation (frühes Erwachsenenalter)
„Wir sind, was wir lieben.“

Stadium 7: Generativität vs. Stagnation und Selbstabsorption (Erwachsenenalter)
„Ich bin, was ich bereit bin zu geben.“

Stadium 8: Ich-Integrität vs. Verzweiflung (reifes Erwachsenenalter)
„Ich bin, was ich mir angeeignet habe.“

Was ist damit gemeint?

Sicher kennst du Menschen in deinem Umfeld, die in der einen oder anderen Phase „stecken“ geblieben sind.
Der junge Mann, der immer alles sofort haben will? Die älteren Nachbarn, die nie auch nur einen Cent an Bedürftige geben wollen und die Sternsinger vom Hof jagen? Der immer junge Mittfünfziger mit seiner neuen jungen Freundin? Der Mann Ende dreißig, der noch nie eine Freundin hatte? Das Paar Mitte vierzig, dass sich nicht um Nachhaltigkeit schert? Die alte Frau, die auf nicht auf die Beerdigung ihrer Freundin gehen kann, weil sie Angst vor dem Tod hat?

Bei diesen Beispielen hat die Persönlichkeitsentwicklung eine Zusatzrunde gedreht oder einen ungünstigen Abzweig genommen. Aber keine Sorge. Das ist nichts, was derjenige nicht noch ändern kann. Aber frei nach dem Sprichwort: „Man kann das Gras nicht zum Wachsen zwingen“ braucht jeder Mensch dafür unterschiedlich Zeit.

Ja aber..

was bringt mir dieses Wissen?

Du kannst das Wissen um die verschiedenen Stufen der Persönlichkeitsentwicklung nutzen, um mehr Verständnis für dein Gegenüber zu entwickeln. Wenn du den einen oder anderen in deinem Umfeld absolut nicht verstehen kannst, dann überlege dir, wo innerhalb der Skala ihr beide derzeit steht. Oft sind es verschiedene Stufen, die eine gemeinsame Kommunikationsebene schwierig machen.

Herausforderung:

Kannst du dich in deine Vergangenheit hineinversetzen? Erinnerst du dich an einige der oben aufgeführten Stadien? Sicher hast du dazu die eine oder andere lebhafte Erinnerung. Würdest du heute noch genauso entscheiden wie damals?

Wenn dir du nicht mehr nachvollziehen kannst, warum dir die Gründe für eine damalige Entscheidung einleuchtend erschienen sind, bedeutet dies, dass du heute eine Stufe weiter bist.

für Fortgeschrittene:

Möchtest du noch eine relativ einfache Alternative zu Erikson lesen, schaue bei Wikipedia bei der Ich-Entwicklung nach Jane Loevinger rein.

All dies kann nur ein kurzer erster Einblick in das Thema sein. Interessiert es dich darüber hinaus, so wird es viele Möglichkeiten in deinem Leben geben, mehr darüber zu erfahren. Bedenke dabei: Du kannst das Gras nicht zum schnelleren Wachsen zwingen. Du wirst immer das im Leben finden, was für dich zu diesem Zeitpunkt richtig ist.

Deine Erfahrungen:

Ich freue mich, wenn du deine Fragen und Erfahrungen mit mir teilst. Du kannst dazu die Kommentarfunktion nutzen oder mir eine Mail schreiben.

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