Ich hatte heute einen Moment der Vollkommenheit. Ich schaute in das Rauschen der grünen Blätter der hohen Baume neben meinem Weg. Hinter dieser Musik sah ich die Sonnenstrahlen durch die Wolken blitzen. Die Vögel zwitscherten, neben mir der kleine Bach flüsterte sein Lied. Ich dachte, ich bin wirklich im Paradies. Dieser Augenblick – und ich weiß, ich habe für etwas gelebt, habe gekostet, was es bedeutet, zu leben.
Kennst du so etwas? Hattest du schon einmal einen solchen Moment? Er währt nicht lange und schnell kann man ihn sich wegdenken. Das habe ich diesmal nicht getan. Und ich wußte, dass ich einen Blog gründen werde.
Die Idee dazu hatte ich schon länger. Aber Aufschieberitis und Perfektionismus haben mich gehindert. Genauso fing es heute Abend wieder an. Ich wollte Joggen, aber konnte mich nicht aufraffen. Zahllose Gründe habe ich gefunden, nicht zu gehen: Mails checken, zuviel gegessen, muss noch aufräumen, bin müde, kann ja morgen gehen, es könnte anfangen zu regnen und so weiter. Aber als ich am PC saß traf mich das Gefühl wie ein Blitz. Der Wille konnte sich nicht wirklich wehren. Es war das Gefühl, JETZT unbedingt joggen gehen zu wollen. Ich war wie betäubt und so begann die Geschichte.
So beginnt mein Blog heute. Er wird eine bunte Mischung sein, mit der ich anhand meines Beispieles zeigen werde, wie man sein Leben genießen und glücklich werden kann. Auch ich bin mitten auf diesem Weg und meine Bestimmung ist es, denjenigen zu helfen, die diesen Weg ebenfalls aktiv suchen. Ich freue mich über jeden, den ich zum Nachdenken und Nachfühlen bringen kann.
Hallo Nicole,
Momente der Vollkommenheit. Es gibt sie, zum Beispiel auf die Art, wie Du sie beschreibst oder auch anders. Hildegard von Bingen suchte sie zum Beispiel beim Kochen und anschließenden Töpfe schrubben. Oder Mechthild von Magdeburg fand sie – ähnlich wie Du – in der Natur am Klosterteich von Helfta.
In diesem Moment sind wir selbst Teil des Momentes. Die Zeit ist wie angehalten. Alle Wahrnehmung ist im Jetzt und Hier. Wir erleben uns ganzheitlich eingebettet in das Meer der universalen Schöpfung (Gottes).
Wie ein Atemzug vorbei geht, um dem kommenden Platz zu machen, hält der Moment an und verklingt wie ein Ton, dessen Nachhall wir oftmals sehnsuchtsvoll einatmen. Und eine Erwartung wird gefördert. Eine Erwartung in uns, möglichst zügig, ähnliches erleben zu wollen. Gell?
Der weise buddistische Meditationslehrer lächelt unterdessen still, denn er entlarvt diese Erwartung als Begierde und die will gerade überwunden werden.
Interessant bleibt jedoch: Für Dich hat sich nach dieser Erfahrung Deine Welt verändert. Du siehst dich selbst neu und gründest diesen Blog. Wechselst von Ora nach Labora. Vom Gebet zur Arbeit. Und schaffst mir damit die Möglichkeit, hier einen Kommentar abzugeben. Und so hängt mal wieder vieles mit vielem zusammen. Wer weiß, vielleicht ist kurz zuvor in Indien ein Sack Reis umgefallen.
Egal, es hat mich gefreut zu lesen und zu schreiben.
Gruß
Markus