Schmierst du dir morgens Stullen oder kaufst du dir ein Brötchen? Wenn du dir etwas kaufst, wo kaufst du dann in der Regel? Schnell an der Tankstelle? Bei der Billigbackkette? Bei einem richtigen Bäcker?
Experiment:
Ist dir bekannt, ob es in deiner Stadt noch einen richtigen Bäcker gibt?
Schau dich um. Dann kaufe gezielt einmal
a) Brötchen vom (richtigen) Bäcker (oder aus dem Bioladen),
b) Brötchen aus einer Back-Kette (z.B. vorne am Supermarkt) und einmal
c) Brötchen direkt aus dem Supermarkt (oder von der Tankstelle).
Schmeckst du Unterschiede? Wenn ja, kannst du sie benennen?
Mein Tipp:
Ich meide Back-Ketten und Supermarktbrot wie der Teufel das Weihwasser. Erkennbar daran, dass dort „mehrmals täglich frisch gebacken“ wird. Was für ein allgegenwärtiger Euphemismus!
kurz erklärt:
Ein Bäcker ist derjenige, der mitten in der Nacht aufsteht und mit eigenem Mehl den Teig anrührt. Die Brötchen kommen in der Regel ohne Tricks und Zusätze (Geschmacksverstärker, Ascorbinsäure oder Schimmelpilzkulturen) aus und sind ein gutes Handwerksprodukt. Die Verkäufer kennen ihr Brot und zeigen auf meine Frage nach Vollkornbrot nicht blind auf ein Brot mit Körnern. Das macht die Brötchen vielleicht ein paar Cent teurer.
Die Brötchen aus den Back-Ketten kommen als fertige Teiglinge aus Polen oder Rumänien, wo sie haltbar gemacht und eingefroren werden. Hier wird mit allen Tricks und Zusätzen gearbeitet, um billig zu produzieren. Denn deutsche Verbraucher achten fast nur auf den Preis! Es werden z.B. normale Weißmehlbrötchen mit Malz oder Mais eingefärbt, damit du denkst, es ist ein gesundes „dunkles“ Brötchen. In Backketten arbeitet auch oft kein Fachpersonal mehr. Jeder kann die angelieferten Teiglinge „mehrmals täglich frisch“ zum Aufbacken in den Ofen schieben.
Warum soll ich mir darüber Gedanken machen?
Die Brötchen schmecken nach nichts (oder nach künstlichen Zusätzen), sind nicht gesund und machen nicht wirklich satt. Bei der industriellen Fertigung werden fast nur Rohstoffe benutzt, die keine Nährstoffe mehr besitzen. Damit du das nicht merkst, werden Zusatzstoffe benutzt, die das Brötchen „goldbraun“, „fluffig“ oder „knackig“ machen.
Ja aber..
Wie soll ich das erkennen? Brötchen sind für mich Brötchen.
Mach es dir einfach: Schaue, ob „mehrfach am Tag frisch gebacken“ wird oder frage nach einem Vollkornbrötchen und warte die Antwort ab. Schließe die Backgeschäfte aus, die nur ihre rumänischen Teiglinge alle 3 Stunden aufbacken und die kein Fachpersonal beschäftigen. Damit liegst du in den allermeisten Fällen richtig.
Bei uns gibt es keinen richtigen Bäcker mehr.
Tu das, was die meisten tun, die diese Back-Industrie durchschaut haben: Backe dein Brot selber. Das ist am gesündesten und dauert gar nicht so lange, wie man denkt.
Herausforderung:
Kaufe für deine Familie jeden Tag an einem anderen Ort Brötchen und lasse sie Daumen hoch oder Daumen runter zeigen. Wie ist euer Ergebnis nach einer Woche?
Aber Vorsicht vor den Nebenwirkungen: Isst du dauerhaft bewußt gute Brötchen und Brote, wird sich dein Geschmackssinn wieder daran erinnern, was Nährstoffe sind. Isst du dann ein Billigbrötchen, wird es dir aller Voraussicht nach nicht mehr schmecken.
für Fortgeschrittene:
Backe einmal ein eigenes Brot. Es gibt ganz einfache Rezepte, die schnell gehen und wo man nichts falsch machen kann. Wie ist das Gefühl, stolz sein eigenes Werk zu genießen?
Deine Erfahrungen:
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